Buntbrachen zählen zu den Biodiversitäts-Förderflächen (BFF) und werden auf Ackerland oder nach Dauerkulturen in der Talzone angesät. Sie haben als streifige Elemente (mind. 3 m breit) ihren festen Platz neben der Fruchtfolge. Buntbrachen bleiben mindestens 2 Jahre, im Normalfall aber 6 Jahre am gleichen Standort stehen. Die Vertragsdauer beträgt 6 Jahre
Buntbrachen bestehen aus einjährigen Ackerblumen, aus zwei- und mehrjährigen Pionierpflanzen, aus ausdauernden Wiesenblumen und Hochstauden und schliesslich aus landw. Kulturpflanzen.
Geeigneter Standort:
Grundsätzlich können auf allen Ackerböden Buntbrachen ausgesät werden. Am besten gedeihen Buntbrachen aber auf durchlässigen, mageren und sonnigen Standorten. Ungeeignet sind vernässte, verdichtete oder mit Problemunkräutern verseuchte Böden.
Besonderheiten:
Bracheflächen sind fast unberührte und ungestörte Nischen in der Kulturlandschaft. Sie bieten zahlreichen Tieren Nahrung Unterschlupf und Brut- und Nistgelegenheit. Buntbrachen bereichern durch viele schöne und seltene Wildblumen die Landschaft. Oftmals keimen in Brachefeldern seltenen, längst vergessene Arten. Weil Bracheflächen praktisch nicht befahren, nicht gedüngt und auch keine Pflanzenschutzmittel ausgebracht werden schonen sie den Boden. Buntbrachen vernetzen als artenreiche, und strukturreiche Korridore die Landschaft. Und weil die Buntbrachen so schön sind, erfreuen sie Spaziergänger und fördern die gute Beziehung zwischen Landwirtschaft und Stadtbevölkerung.
Jährlicher Beitrag:
pro Hektare und Jahr, Fr.3800.-
Wuchshöhe:
bis ca. 150 cm
Saat:
Saatmenge: 4 g aussaatfertige Mischung pro Quadratmeter
beste Saatzeit: April bis Mitte Juni.
Überall dort, wo massenhaften wärmeliebende Ackerunkräuter zu erwarten sind, könnte an eine Herbstsaat in Erwägung gezogen werden. Allerdings ist bei Sommer und Herbstsaaten mit einem erheblichen Artenverlust zu rechnen
Saatmethode: Grosse Flächen ab 30 Aren mit Gras-Sämaschine, kleinere Flächen: Handsaat
Pflege im Aussaatjahr:
Die Jugendentwicklung einer Buntbrache ist langsam. Je nach Standort kann es aber vorkommen, dass spontan wachsendes Unkraut aufkommt und die Saat konkurrenziert. Sobald diese Spontanvegetation die Saat hoffnungslos konkurrenziert (und nur dann) ist ein Säuberungsschnitt angesagt. Diese einschneidende Pflegemassnahme vernichtet nebst den spontan auflaufenden Unkräutern auch ein grosser Teil der ausgesäten Arten wie Mohn, Kornblumen, Venusspiegel, Kornraden etc. Ausdauernde Wurzelunkräuter sollten laufend (Einzelstockbehandlung) bekämpft werden. Ein besonderes Augenmerk ist auch auf invasive Neophyten zu richten.
Pflege in den folgenden Jahren:
Die Buntbrache darf (muss aber nicht) jedes Jahr während der vegetationsfreien Zeit zur Hälfte gemäht werden. Ausdauernde Problemunkräuter müssen laufend bekämpft werden:
- Blacken,
- Ackerkratzdisteln
- Winden
- Flughafer
- Quecken
- Aufrechtes Traubenkraut (Ambrosia artemisiifolia): Nulltolleranz